Ein Elektronisches Ticket (kurz E-Ticket) kann als Alternative zu Tickets aus Papier Verwendung finden. Es wird derzeit verbreitet im ÖPNV und im Flugverkehr genutzt. Durch die digitale Erfassung der Daten können diese flexibel verändert werden. Auch zeitkritische Buchungen können durch die elektronische Abwicklung beschleunigt werden. So lassen sich problemlos Last-Minute Buchungen durchführen. Im Bereich ÖPNV muss das Ticket nicht mehr am Automaten gezogen und anschließend im jeweiligen Verkehrsmittel entwertet werden. Ticket-Erstattungen können ebenfalls wieder direkt auf das Bankkonto zurückgebucht werden, mit dem der Passagier das E-Ticket gekauft hat.
Smart Mobility bietet nun das Potenzial das E-Ticket zum smarten Allround-Ticket weiter zu entwickeln, so dass Buchungen und Abrechnungen verkehrsträger-übergreifend ermöglicht werden. Auch eine Integration von geteilten und/oder elektrischen Fahrzeugen ist möglich. Man bucht somit einen Weg und kein Verkehrsmittel. Entscheidend zur Umsetzung des smarten Ticketing sind ein sicherer Bezahlservice und eine qualitative hochwertige Integration der Verkehrsträger-Daten. Hierfür sind Standards und Schnittstellen zu schaffen.
Was ist Smart Mobility?
Smart Mobility wird als ein Angebot definiert, das eine energie- und zeiteffiziente, emissionsarme, sichere, komfortable und kostengünstige Mobilität ermöglicht. (Quelle: Flügge 2016, DOI 10.1007/978-3-658-14371-8)
Wie geht Smart Mobility?
Durch den Einsatz von Informationstechnologie kann Mobilität intelligent genutzt werden. Dadurch bietet sie ökonomische und ökologische Vorteile für Nutzer, Anbieter und die Öffentlichkeit. Smart Mobility beschreibt dabei keine Einzellösung, sondern ein komplexes Kollektivum von Projekten, Produkten und Dienstleistungen. (Weitere Informationen finden Sie hier)
Was sind Beispiele für Smart Mobility?
Im vielschichtigen Feld neuer und intelligenter Mobilität hat sich die Betrachtung mittels Nutzungsszenarien bewährt. Die identifizierten Anwendungsfälle sind in nachfolgender Liste dargestellt und lassen sich nach einzelnen Trendkategorien und Verkehrsmitteln filtern. Die Kategorie Smart Mobility beinhaltet alle Anwendungsfälle.
Smart Traffic – Vernetzung von Verkehrsteilnehmer und Infrastruktur
„Smart Traffic“ bezeichnet die intelligente Steuerung von Verkehrsflüssen auf der Basis von automatisch erhobenen Daten zur Verkehrsdichte, Wetterbedingungen oder Umweltbelastungen. Diese Daten stammen zum Beispiel von Sensoren (Kamera, Infrarot…) am Straßenrand, von Kontaktschleifen in der Fahrbahn oder von im Auto montierten GPS-Systemen. Alle Informationen werden gebündelt und an Verkehrsleitzentralen übermittelt. Aufgrund des Datenmaterials lassen sich dann zum Beispiel Ampeln verkehrsgerecht schalten, Verkehrsströme umleiten oder Umweltzonen kurzfristig einrichten. Die Infrastruktur interagiert somit mit dem Verkehrsteilnehmer. Die Einführung eines solchen Systems kostet Milliarden. Experten rechnen allerdings damit, dass sich die Ausgaben schnell amortisieren. Für Deutschland prognostizierte der Hightech-Branchenverband BITKOM Einsparungen in Höhe von rund elf Milliarden Euro pro Jahr. Auch hier geben vermiedene Verkehrsstaus durch die effizientere Lenkung der Verkehrsströme den Ausschlag (BITKOM 2011). Es besteht Bedarf an konkurrenzfähiger, smarter Infrastruktur, an übergreifenden Vernetzungskonzepten und Lösungen zur datenschutzgerechten Integration aller Verkehrsteilnehmer.